Die tägliche Übungsstunde

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Das Üben am Klavier ist mir schon in Fleisch und Blut übergegangen. Es fällt mir nicht schwer und macht mir Spaß. Es ist sogar so, daß es mir geradezu fehlt, wenn ich es an einem Tag mal nicht schaffe zu üben.

Solche Tage gibt es leider immer wieder. Da fällt soviel an, Arbeit und private Verpflichtungen haben Vorrang. Die ganzen Chorkonzerte im Herbst und in der Vorweihnachtszeit haben auch eine Menge Energie und Zeit gekostet. An den meisten Tagen stehe ich um 5.13 Uhr auf, bin den ganzen Tag auf Achse und komme erst nach 22:30 Uhr von einem der Chöre heim. Also die Tage sind gefüllt, aber auch erfüllt.

andrik langfield 610436 unsplashIch habe für mich noch nicht herausgefunden, ob ich besser an einem Tag nur die klassischen Stücke und am anderen Tag die Übungen von der Neuen Jazzschool bearbeiten sollte. Bislang übe ich immer beides. Meistens sogar durcheinander. Mir fallen die kleinen klassischen Stückchen leichter und ich kann mich nach dem Üben der selbstgeschriebenen und akkustisch ungewohnten Jazzmarginalien damit erholen.

Im klassischen Untericht sind es bislang fünf unterschiedliche Weisen, ich kann noch keines fehlerfrei spielen. Eines davon aber schon fast auswendig. Das Stück mit den Akkorden und gebrochenen Akkorden mag ich am liebsten, denn es streift den Jazzklavierunterricht und könnte sich eines Tages mal richtig gut anhören.

Die kleine Burgmüller Etüde ist am melodischsten. Ich arbeite mich Takt für Takt voran. Dort gilt es viele Dynamiken zu beachten. Das wird dann wieder spannend,  denn wenn ich versuche diese anzuwenden, geht die Aufmerksamkeit für die richtigen Töne flöten. Es ist schwierig die Konzentration für beides aufzubringen.

Mein Klavierpädagoge meint es sei wichtiger den Dynamiken den Vorrang zu geben. Weil das musikalischer sei. Er fordert das mit viel Temperament ein und manchmal kann ich mich von seiner Begeisterung anstecken lassen. Dann will ich genauso spielen wie er es beschreibt oder vorspielt. Ich gebe mich ganz kurz der Illusion hin es könnte klappen, dann fange ich mit den Fingern an zu stolpern und es war wieder nix.

Manchmal möchte ich wirklich nicht mein Klavierlehrer sein!